Effizientes Eigenheim: warum die Investition in ein Niedrigenergiehaus lohnt Featured

Effizientes Eigenheim: warum die Investition in ein Niedrigenergiehaus lohnt Haus Standard weiß mit Garage © KB3 - Fotolia.com

Hinsichtlich der Notwendigkeit, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, sind sich die Deutschen weitgehend einig:

einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens YouGov zufolge drängen 61 % der Bundesbürger auf eine weitere Reduktion des CO2-Ausstoßes. Gleichzeitig geht aber ein Drittel der Befragten davon aus, dass es für eine wirkungsvolle Verringerung der Erderwärmung bereits zu spät sei. Im Vergleich zu 2015 zeigen sich die Zahlen ein wenig pessimistischer; vor zwei Jahren waren lediglich 30 % der Meinung, dass der Klimawandel ohnehin nicht mehr aufzuhalten sei.

Diesen Mutmaßungen zum Trotz erhöht sich der Anteil des Ökostroms am deutschen Strommix unaufhaltsam. Im Jahr 2015 wurde die Marke von 33 Prozent erreicht; bis 2020 sollen es immerhin 35 % sein; 2025 dann 40% bis 45%. Auch wenn wir den Klimawandel sicherlich nicht alleine stoppen können: wie lässt sich zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen?

Sinkender Energieverbrauch bei Neubauten

Schon bei der Planung des Eigenheims sollte auf ein größtmögliches Maß an Energieeffizienz gesetzt werden. Das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) spezifizierte "111Effizienzhaus 40" kommt gerade einmal mit einem Jahresprimärenergiebedarf von 40 kWh/m² aus. Bei einer Wohnfläche von 150 m² sind dies also lediglich 6.000 kWh. Auch wenn sich der Gesetzgeber in der Energiesparverordnung (EnEV) in der Fassung von 2016 strenger zeigt, werden die Vorgaben mit dem Effizienzhaus 40 noch deutlich unterboten - vorgeschrieben ist ein mehr Energiebedarf von 51 kWh je Quadratmeter und Jahr. Um eine derart hohe Energieeffizienz zu erreichen, werden sämtliche Spielräume genutzt: die Außendämmung ist 32 cm dick, Fensterrahmen werden aus PVC hergestellt und die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage beträgt rund 80 %.

Hinzu kommt häufig der Einsatz einer CO2-neutralen Heizungsanlage. Die Nachteile erscheinen dagegen überschaubar: natürlich sind die Baukosten höher, demgegenüber stehen allerdings geringere Energiekosten, ein höherer Wert der Immobilie sowie die Nutzung von Förderungen der KfW. Problematisch zeigt sich hingegen häufig die Schimmelbildung, weil durch die effektive Dämmung ein Luftaustausch unterbunden wird. Durch moderne Lüftungsanlagen sollte sich allerdings auch dieses Problem lösen lassen.

Geringe Mehrkosten, üppige Ersparnis

Wer hinsichtlich der Gestaltung weniger auf Individualität setzt, kann auch Kosten durch ein Fertighaus sparen. Der Preisvergleich ist einfacher, weil sich die Kosten nicht während des Baus plötzlich erhöhen können - üblicherweise wird ein Fixpreis für die schlüsselfertige Immobilie vereinbart. Um die Umweltbelastung weiter zu reduzieren, kann zudem auf natürliche Energieträger gesetzt werden. Neben der Nutzung eines Ökostromtarifs wie von Neckermann könnte dies auch der Bezug von Naturgas sein, sofern eine vergleichsweise konventionelle Gasheizung verwendet wird. Insbesondere beim Neubau fallen die Mehrkosten für ein besonders effizientes Wohnhaus gering aus: sogenannte Passivhäuser kommen ohne Heizung aus, verteuern das Bauvorhaben aber lediglich um maximal 15 %. Die Ersparnis für die durchschnittlichen Energiekosten einer vierköpfigen Familie liegt bei etwa 1.600 Euro jährlich. Fachleute gehen davon aus, dass sich die zusätzlichen Kosten innerhalb von zehn Jahren amortisiert haben - mögliche Preissteigerungen für die Energieträger noch nicht eingerechnet.

Fazit: sinnvolle Investition

Zeigt sich am Ende: das effiziente Eigenheim nützt mehr, als dass es kostet. Wer in eine effiziente Immobilie investiert, kann Förderung nutzen und auf lange Sicht Geld sparen. Vollkommen gratis gibt es auch das gute Gefühl, einen eigenen Beitrag dafür zu leisten, dass der Klimawandel gestoppt wird.